27. März 2011

Tutorial: Tressieren

Vielleicht interessiert es ja den/die ein oder andere/n wie das mit dem Tressen selbst machen funktioniert.
Ich erspare euch einfach mal die Mühe euch sämtliche Infos zusammen zu suchen.

Also, was braucht ihr?
1. Haare - Ob Kunsthaar oder Echthaar, ihr könnt tressieren was ihr wollt. Wer mag kann auch Lametta oder Wolle verwenden, je nachdem was man erreichen möchte..
Bei Echthaar müsst ihr aber darauf achten, dass ihr die Richtung der Haare beibehaltet, sonst gibts böses Gefilze wegen der entgegengesetzten Schuppenschicht. Kunsthaaren ist es egal in welcher Richtung sie liegen.

2. Garn - Es gibt spezielles Tressiergarn. Das ist sehr dünn, dabei reißfest, nicht elastisch und gibt es in natürlichen Haarfarben. Das müsst ihr aber wahrscheinlich im Netz bestellen. Ersatzweise tut es auch Knopflochgarn, was in fast jeder Handarbeitsabteilung erhältlich sein dürfte.

3. Rahmen - Im Friseurhandwerk gibt es spezielle Tressierrahmen. Diese bestehen aus einem Stab mit einem Nupsi für die linke Seite und einem Stab mit 6 Wirbeln für die Rechte Seite. Unten dran befindet sich jeweils eine Metallhalterung mit der man das ganze am Tisch befestigen kann. Mir ist der Rahmen einfach zu teuer und so macht Not erfinderisch. Ihr findet sicherlich auch eine Lösung für euch, falls ihr keinen Rahmen kaufen mögt.

Ok, damit habt ihr schon alles, was ihr braucht und es kann los gehen.
Zunächst muss der Rahmen bespannt werden. Dazu befestigt ihr drei Fäden Garn zusammen auf der linken Seite eurer Konstruktion. Mit einem der drei Fäden macht ihr zwei enge Knoten um die anderen Fäden. (so wie früher bei Freundschaftsbändern). Nun achtet ihr darauf, dass die Fäden nicht ineinander verwoben sind und befestigt sie einzelnd auf der rechten Seite. Wenn möglich versucht Abstand zwischen ihnen zu lassen. Das wird euch später sehr helfen. Die Fäden sollten einigermaßen unter Spannung stehen, damit ihr die Haare um das Garn schlingen könnt und sich das Garn nicht um die Haarsträhne wickelt.
Damit ist die Vorarbeit geleistet und es kann los gehen:
Bereitet euch die zu tressierenden Haare vor und platziert sie in greifbarer Nähe. Wer es mit Echthaar und professionell möchte, sollte auf Kardätschen zurück greifen. In meinem Fall, kann ich aber darauf verzichten.

Für normale Tressen die man für Perücken, zum verdichten von Perücken oder auch als Clip-In Tresse verwenden möchte, nimmt man die "doppelte deutsche Tresse". Gemachts wirds so:


das gekringelte Ende ist die Länge der Strähne. Das Kurze ist die Wurzel. Je nachdem kann man natürlich beide Enden gleich lang halten. Hat man aber Echthaar, oder möchte besonders viel Länge, dann lässt man die rechte Seite nur wenige cm heraus hängen.
Auf den ersten Blick wirkt das ganze sehr kompliziert, aber sobald man fest im Kopf hat, wann man die Strähne auf welche Seite bringen muss, geht alles ganz schnell. Achtet darauf, dass sich die Strähne sauber und glatt um die Fäden legt, zieht sie an und schiebt sie nach links zur Nubsi-Seite.
Damit ihr einen kleinen Eindruck habt, wie das bei mir aussieht, habe ich mich ins Zeug gelegt und euch ein mini-gif-Video gemacht. Etwas schneller als normal.


Wenn ihr es euch, so wie ich, angewöhnt die Tresse nach links zu schieben indem ihr den rechten Zeigefinger zwischen die oberen beiden Fäden legt und schiebt, ist es irgendwann sinnvoll euch ein Pflaster um den Zeigefinger zu wickeln. Irgendwann schneidet es sonst ziemlich ein.

Für Decktressen (englische Tresse), verwendet man folgendes Webmuster.Dabei verwendet man sehr sehr dünne Strähnen
Wenn ihr die gewünschte Länge erreicht habt, macht ihr wieder zwei Knoten mit einem der drei Faden um die beiden anderen. Das ganze ist sehr stabil und sollte halten.
Meine bisherige Erfahrung sagt, dass man nicht endlos Tresse bauen sollte, sondern immer nur so große Stücke wie ihr tatsächlich braucht. Ich bin mir nicht sicher, wie gut das Ganze noch hält, wenn ihr es einfach an einer Stelle zerschneidet.

Viel Spaß beim tressieren :)

Wenn meine Leserinnen die Friseur gelernt haben, da irgendwas zu beanstanden haben oder irgendwelche zusätzlichen Infos haben.. dann schreeeiiiiiiit!

6 Kommentare:

  1. Sieht aus wie die -drüber-drunter-Technik beim Weben ^^

    Danke, jetzt bin ich nichtmehr ganz dumm xD

    Ich hätte sowas auch gerne, also wenn du eines Tages bei mir auf dem Blog bist und dir sagst "Das, das und das..will ich haben und du gegen Tressen tauschen willst. Saaag bescheid :D

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  2. cool ;) Vielen Dank für das Tut. Ich find's wahnsinnig interessant und bin mal auf deine weiteren Projekte gespannt!

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  3. aua... irgendwie muss ich da an meine ersten strickversuche mit blödem fiesen billiggarn denken.. :-O allein das dran denken schneidet mir die finger wieder auf -.-

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  4. Hey du fleißiges Bienchen!

    Unglaublich, was du immer so machst!
    Ich bin voll neidisch.
    Du machst das gaaannz toll..

    Bellis

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  5. @Plüscho.. okay, das merk ich mir :) *handdraufgeb*

    @LadyButterSkull :) ja, du hattest danach gefragt und ich dachte mir, ich mach dann direkt mal ein Tutorial für alle.

    @Mimi ich glaube das Problem ist gar nicht so das Material, sondern die immer gleiche Bewegung über Stuuuunden..

    @Bellissima Aaaaaaaah *zerknuddel* Ich kann in deinem Blog nicht antworten ;( hab dich aber im Reader!

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  6. googlehat meine mailadresse, und damit meinen blog und youtube account gefressen :( ich hatte dir ne mail geschrieben... kuschelknuddel ich brauche mal nen rat :(
    ABER hier versuche ich was neues aufzubaun, also wenn du auf meinen namen klickst dann haste mein neues domiziel :)

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